Verbreitung von HR-Lösungen

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Personalwesensoftware kommt mittlerweile in allen Firmen zum Einsatz. In einer im ersten Halbjahr 2011 von SoftSelect durchgeführten Befragung wurden über 4.000 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach dem Einsatz von HR-Software befragt. Der Befragungspool umfasste Unternehmen aus den Bereichen Industrie (mindestens 100 Mitarbeiter), Handel (mindestens 50 Mitarbeiter) und Dienstleistungen (mindestens 20 Mitarbeiter). Kleinstunternehmen wurden nicht berücksichtigt.

Kaum überraschend ist HR-Software aus der Personalabrechnung nicht mehr wegzudenken und ist in allen befragten Unternehmen im Einsatz. Zu einem Großteil wird dieser Prozess inhouse (69 %) durchgeführt. Ein knappes Drittel greift bei der Lohn & Gehaltsabrechnung auf externe Dienstleister durch Business Process Outsourcing (BPO) zurück. Das Reisekostenmanagement sowie die Zeiterfassung werden in den meisten Unternehmen ebenfalls durch entsprechende HR-Lösungen organisiert.

 Nutzung HR Module

Abbildung 1: Nutzung von HR-Modulen in den Unternehmen. Mehrfachnennungen möglich (n=4046)

Das große Potenzial und die vielfältigen Möglichkeiten moderner HR-Lösungen sind jedoch in vielen Unternehmen offenbar noch nicht erkannt worden. Personalmanagement-Lösungen kommen nur in 59 % der untersuchten Unternehmen zum Einsatz. Nur gut ein Drittel der Firmen nutzt HR-Software, um die Personaleinsatzplanung effizienter zu steuern. 30 % greifen auf Personal-Controlling-Module zurück. Besonders auffällig ist die noch geringe Verbreitung von Bewerbermanagementsystemen. Auch hier nutzen erst drei von zehn Unternehmen Recruitment-Software, um die Personalausleseprozesse zu optimieren. Abgeschlagen auf dem letzten Platz ist die Verbreitung von E-Learning-Modulen. Lediglich in 12 % der untersuchten Firmen kommen elektronische und digitale Lerninhalte der Personalentwicklung zugute.

Beim Blick auf die entsprechende Verteilung nach Branchen wird deutlich, dass der Handel bei der Nutzung von HR-Software eine Vorreiterrolle einnimmt. Bis auf den Bereich E-Learning sind HR-Module in Handelsunternehmen am weitesten verbreitet.

HR Module Branche

Abbildung 2: Nutzung von HR-Modulen nach Branche (n Dienstleistungen=1820, n Handel= 1005, n Industrie= 1221)

Bei der Nutzung von Reisekosten- und Personalmanagementlösungen rangieren Dienstleistungsunternehmen noch vor Industriebetrieben. In den Bereichen Personaleinsatzplanung, Controlling und Bewerbermanagement hingegen ist das produzierende Gewerbe eher bereit sich durch professionelle Software unterstützen zu lassen als Dienstleistungsunternehmen.

Der Handel, so ein zentrales Ergebnis der Auswertung, nutzt HR-Systeme am umfangreichsten. Dies ist durch die stärkere internationale Ausrichtung vieler Handelsunternehmen sowie der gegenüber Industriebetrieben vergleichsweise hohen Umsätze bei geringeren Gewinnmargen zu erklären. Mit der Zunahme des Wettbewerbsdrucks wird die effiziente Unterstützung durch umfangreiche Personalmanagementsysteme zu einem entscheidenden Konkurrenzvorteil.

Bei einer detaillierteren Analyse nach Unternehmensgröße zeigt sich, dass vor allem die großen Unternehmen am stärksten auf HR-Software zurückgreifen. Bei der Personalabrechnung zeigt sich, dass kleinere Firmen häufiger auf Dienstleistungsmodelle durch Business Process Outsourcing (BPO) zurückgreifen. Aber auch größere Firmen nutzen BPO zum Beispiel für die Abrechnung von Mitarbeitern ihrer ausländischen Niederlassungen.

Abbildung 3: Nutzung von HR-Modulen nach Unternehmensgröße. Großunternehmen: n=759 (Industrie >1.000 Mitarbeiter, Handel >500 Mitarbeiter, Dienstleistungen >200 Mitarbeiter); mittlere Unternehmen: n=1703 (Industrie 501-1000 Mitarbeiter, Handel 251-500 Mitarbeiter, Dienstleistungen 51-200 Mitarbeiter); kleinere Unternehmen: n=1584 (Industrie 101-500, Handel 51-250, Dienstleistungen 21-50).

Die zum Teil deutlich abfallende Nutzung von Personalsoftware in mittleren und kleineren Unter-nehmen lässt die Vermutung nahe liegen, dass der HR-Softwaremarkt auf längere Sicht nicht ge-sättigt sein wird und hier ein erhebliches Wachstumspotenzial schlummert. Gerade in den Bereichen Recruitment, Personaleinsatzplanung und Personalcontrolling herrscht zum Teil erheblicher Nachholbedarf in den Unternehmen. Die Nachfrage nimmt jedoch zu. Aus der Beratungstätigkeit von SoftSelect wissen wir, dass viele Firmen sich derzeit mit der Ergänzung und Ausweitung der bestehenden HR-Softwarelösungen beschäftigen.

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