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Was sind kontinuierliche Transaktionskontrollen und wie verändern sie Finanzprozesse?

Stellen Sie sich eine Welt vor, in der es bei der Einhaltung von Steuervorschriften keine Brüche gibt, Betrug minimiert wird und Unternehmen transparent arbeiten. Es gibt keinen Raum für Fehler, Manipulationen oder Fehlinterpretationen. Willkommen im Reich der kontinuierlichen Transaktionskontrolle, die die Art und Weise, wie wir Finanztransaktionen verwalten, revolutioniert.

Bereiten Sie sich auf die Umstellung auf elektronische Rechnungsstellung vor, um die CTC-Anforderungen in dem Land zu erfüllen, in dem Sie geschäftlich tätig sind?  Lesen Sie unseren Artikel und entdecken Sie, dass dies auch geschäftliche Vorteile mit sich bringt.

Was sind CTCs?

Kontinuierliche Transaktionskontrollen (Continuous Transaction Controls, CTC) beschreiben die verpflichtende Meldung von Transaktionsdaten (z.B. Rechnungsdaten) und deren Überprüfung durch die Steuerverwaltung mittels elektronischer Rechnungsstellung oder Transaktionsauflistung in Echtzeit oder nahezu Echtzeit.

Mit CTCs können die Steuerbehörden Daten über Geschäftsprozesse direkt aus dem Managementsystem eines Unternehmens abrufen, so dass umfassende Aufzeichnungen für die Überprüfung der Einhaltung der MwSt-Vorschriften verwendet werden können.

Weitere Hauptziele der CTC-Kontrollen sind:

  • Bekämpfung der Steuerhinterziehung
  • Verbesserung der Steuererhebung
  • Reduzierung von Betrug

Kontinuierliche Transaktionskontrollen und Steuereinhaltung

Mit CTCs kann die Steuerverwaltung einen genaueren und zeitnaheren Einblick in steuerpflichtige Umsätze gewinnen als mit anderen Methoden. Die Einführung eines solchen Abrechnungsmodells trägt dazu bei, die MwSt-Lücke zwischen der erwarteten MwSt und dem tatsächlich erhobenen Betrag zu verringern.

Kontinuierliche Transaktionskontrollen ermöglichen den Steuerbehörden eine aktive Überwachung der Geschäftsaktivitäten und gewährleisten einen umfassenden Überblick über die lokalen Steuerpflichten. Der kontinuierliche Aspekt der CTCs verringert die Diskrepanzen zwischen der MwSt-Meldung und den Zahlungen.

Länder, die CTC in zentralen und dezentralen Modellen umsetzen

Kontinuierliche Transaktionskontrollen in zentralisierten Modellen sind bereits in vielen Ländern vorgeschrieben, z. B. in Mexiko und Chile. Dort müssen Unternehmen Rechnungen über eine Plattform der Steuerbehörde "freigeben", bevor sie sie an den Käufer schicken. Länder wie Guatemala und Panama haben ihre eigene Version des CTC-Clearance-Modells angepasst. Nun folgen immer mehr europäische Länder dem Erfolg der CTC-Lösungen in Lateinamerika. Was die europäischen Länder betrifft, so haben Italien, Polen und Rumänien beschlossen, nach diesem Modell zu arbeiten, bei dem die Steuerzahler ihre Rechnungen mit staatlichen Plattformen im Rahmen des Abrechnungsmodells austauschen oder in Kürze austauschen werden.

Frankreich

Ab dem 1. Juli 2024 wird Frankreich E-Invoicing die elektronische Rechnungsstellung und Berichterstattung für alle B2B-Transaktionen (einschließlich internationaler Transaktionen) und B2C-Transaktionen vorschreiben. Um elektronische Rechnungen zu erstellen und auszutauschen, müssen die Unternehmen entweder eine zentrale E-Invoicing-Plattform oder angeschlossene Dienstleister nutzen. Die Situation in Frankreich ist interessant, denn wenn sich der Steuerpflichtige für eine direkte Verbindung mit der staatlichen Plattform (PPF) entscheidet, kann diese Form des Rechnungsaustauschs als zentralisierte CTC bezeichnet werden. Findet der Rechnungsaustausch jedoch über einen zertifizierten Anbieter (PDP) statt, handelt es sich um ein dezentrales CTC-Modell. Die Pläne für das Betriebsmodell von CTC in Spanien, Belgien und Deutschland werden wahrscheinlich ähnlich aussehen.

Ungarn

Im Jahr 2018 führte Ungarn ein Echtzeit-Rechnungsmeldungsmodell (RTIR) für CTCs ein. Danach muss jedes steuerpflichtige Unternehmen die Daten jeder Rechnung an die Online-Plattform der nationalen Steuer- und Zollbehörde melden.

Im FTIR-Modell ist die elektronische Rechnungsstellung nicht streng geregelt. Der Lieferant muss jedoch einen Teil der Rechnung kurz nach der Ausstellung und Lieferung an den Käufer in einem vordefinierten Format an die Steuerbehörde melden. Die Steuerbehörde prüft jede Transaktion und akzeptiert sie entweder oder lehnt sie ab.

Deutschland

Seit 2020 ist die elektronische Rechnungsstellung im B2G-Bereich in Deutschland auf Bundesebene verpflichtend, und viele Bundesländer haben sie bereits eingeführt. Derzeit ist die elektronische Rechnungsstellung im B2B-Bereich noch fakultativ, aber das Land beabsichtigt, im Jahr 2025 ein CTC-Modell einzuführen. Im Jahr 2022 beantragte die deutsche Regierung bei der Europäischen Kommission die Genehmigung zur Einführung einer obligatorischen elektronischen Rechnungsstellung als Mittel zur Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetrugs.

Peppol CTC-Modell

Peppol ist ein globales Netz, das den elektronischen Austausch von Dokumenten erleichtert. Während viele Länder es nicht in großem Umfang nutzen, haben beispielsweise Schweden, Finnland und Norwegen beschlossen, es als allgemeine Praxis zu übernehmen. Um elektronische Rechnungen und andere Formulare auszutauschen, müssen die Steuerpflichtigen einen Peppol-Dienstanbieter oder einen Peppol-Zugangspunkt nutzen. Peppol wird laufend weiterentwickelt und soll zum weltweiten Standard für B2B-Transaktionen werden. Im Rahmen des 4-Ecken-Modells interagieren Absender und Empfänger mit ihren Dienstleistern unabhängig von der Aufsicht der Steuerbehörden.

In den Peppol CTCs melden die Peppol-Zugangspunkte die Transaktionsdaten in Echtzeit über offizielle Plattformen an die Steuerbehörden. Dieses Modell ermöglicht die Automatisierung von Geschäften und eine bessere Kontrolle der Wirtschaft durch die Steuerverwaltung.

Nutzung mehrerer lokaler Anbieter im Vergleich zu einem einzigen Technologiepartner

Das Navigieren durch komplexe Steuergesetze in verschiedenen Rechtsordnungen kann für Unternehmen eine Herausforderung sein. Daher entscheiden sich viele internationale Unternehmen für die Zusammenarbeit mit Anbietern, die CTC-konforme Lösungen anbieten, die die Einhaltung der lokalen Verpflichtungen garantieren. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Anforderungen der Steuerverwaltung von Land zu Land unterschiedlich sind. Die beste Lösung ist die Verwendung eines einzigen, zuverlässigen Anbieters in allen Ländern, in denen das Unternehmen tätig ist. Der richtige Partner für Steuertechnologie bietet die rechtliche Überwachung, die für die weltweite Einhaltung der Mehrwertsteuer- und CTC-Verpflichtungen erforderlich ist.

CTCs und Comarch-Software für den elektronischen Datenaustausch

Die zunehmende Transparenz von Geschäftstransaktionen kann für multinationale Unternehmen eine Herausforderung darstellen, die die Einhaltung der CTCs in allen Ländern, in denen sie eingeführt wurden, erschwert. Um die Einhaltung der CTCs zu erreichen, sollten Sie sich auf die Implementierung von funktionalen Systemen für die elektronische Rechnungsstellung, Echtzeit-Transaktionsberichte und Datengenauigkeit konzentrieren. Comarch EDI ist die perfekte Lösung.

Unser robustes System ist eine Cloud-basierte B2B-Plattform, mit der Sie schnell und sicher Daten mit Geschäftspartnern weltweit austauschen können. Comarch EDI hilft bei der Automatisierung und Rationalisierung von Geschäftsprozessen, reduziert den manuellen Aufwand und verbessert die Effizienz und Genauigkeit beim Lieferkettenmanagement und bei der Einhaltung der Continuous Transaction Controls.

Setzen Sie sich noch heute mit unseren Spezialisten in Verbindung und seien Sie den CTC-Verpflichtungen einen Schritt voraus.

Weitere Informationen zur Comarch Software und Beratung AG

Artikel vom 18.07.2023

Schlagwörter: Software

 

Anbieter

Comarch AG

Dieser Artikel wurde veröffentlicht von:

Comarch AG Comarch AG

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