Ist Deutschland bereit für die aufsteigende Gig-Economy?
- 2 von 3 Europäern sind an Selbstständigkeit oder Freelancing interessiert
- Work-Life-Balance ist der drittwichtigste Motivationsgrund
- Gehalt bleibt der ultimative Antrieb für europäische Arbeitnehmer
Europäische Angestellte scheinen für auftragsbezogene Arbeitsverhältnisse, also die sogenannte Gig-Economy, bereit zu sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der ADP, dem weltweit führenden Anbieter von HCM-Lösungen (Human Capital Management). Die neue Studie zeigt, wie nahezu 10.000 erwachsene Arbeitnehmer in Europa über die Zukunft der Arbeit, internationale Wettbewerbsfähigkeit sowie Talent Management denken. Dabei sind enorme 68 Prozent an der Selbstständigkeit interessiert oder würden diese in Betracht ziehen. Aber warum fühlen sich die Menschen immer mehr zu solchen Auftrags-Jobs hingezogen?
Work-Life-Balance
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die in die zunehmende Verbreitung der Gig-Economy einspielen. So sagen 28 Prozent der Arbeitnehmer, dass die Aufrechterhaltung der Work-Life-Balance für sie der wichtigste Faktor ist, der sie bei der Arbeit motiviert. Tatsächlich würden sich 22 Prozent aller Angestellten eine uneingeschränkte Flexibilität bei der Arbeitszeit wünschen. Die Zahl nimmt mit dem Alter zu: Während es für nur 17 Prozent der 16- bis 24-Jährigen wichtig ist, sich ihre Zeit völlig frei einzuteilen, sind es bei den ab 55-Jährigen 32 Prozent. Das kann zu der Annahme führen, dass Menschen eher den Anreiz verspüren und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen, wenn sie glauben, dass sie auf Freelance-Basis einen ausgeglicheneren Lebensstil erreichen können.
In der Tat geben diejenigen, die bereits selbstständig sind, an, dass sie mit ihrem Job zufriedener sind (75 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 70 Prozent). 39 Prozent der Selbstständigen sagen, dass dabei der Hauptmotivationsgrund für sie ist, dass sie arbeiten können wo und wann sie wollen. 30 Prozent haben nach eigenen Angaben eine gute Work-Life-Balance.
Geht es nur ums Geld?
Das Gehalt ist und bleibt der wichtigste Faktor für Motivation und Engagement (47 %). Es ist daher keine Überraschung, dass sich viele Menschen für Jobs entscheiden, bei denen sie die Arbeitszeit und somit das Einkommen bestimmen können. Es kann allerdings auch bedeuten, dass viele Menschen Auftrags-Jobs aus einer Notwendigkeit annehmen, anstatt aus freier Wahl.
Die Popularität der Gig-Economy ist eventuell auch eine Folge dessen, dass viele Arbeitnehmer mit ihrem gegenwärtigen Arbeitgeber nicht zurechtkommen. Immerhin glauben sieben Prozent der europäischen Angestellten daran, dass generell das Fehlen an Möglichkeiten der Grund ist, warum sich ihre Karriere nicht weiterentwickelt. Dies könnte ein alarmierender Hinweis darauf sein, dass es an begehrenswerten, vertraglich vereinbarten Arbeitsverhältnissen mangelt. Da der Anteil an Vollzeitarbeitskräften zurückzugehen scheint, könnten sich Menschen, die sich dieser neuen Art der Beschäftigung ausgesetzt sehen, gezwungen fühlen, eigene Arbeitsplätze zu schaffen, um die Lücke in der traditionellen Beschäftigung zu schließen.
„Die Gig-Economy bringt viele Vorteile sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer mit sich. Zum Beispiel einen verschiedenartigen und leichter zugänglichen Kreis an Talenten sowie eine bessere Kontrolle über die Arbeitszeit. Sie kann allerdings auch eine herausfordernde Erfahrung sein. Arbeitgeber könnten Angestellte mit kostbarer Erfahrung verlieren. Gleichzeitig könnten Arbeitnehmer unter Umständen nicht die erhoffte Kontrolle gewinnen, beispielsweise aus Angst Aufträge abzulehnen und sie nicht wieder zu erhalten. Arbeitgeber sollten daher sicherstellen, dass sie ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten anbieten, um Angestellte nicht zu vertreiben. Arbeiternehmer wiederum, die über die Gig-Economy nachdenken, sollten den Schritt zur Freelance-Basis genau abwägen. Insbesondere, da es bei dieser Form der Arbeit weniger inbegriffene Leistungen gibt“, sagt Steven van Tuijl, Vorsitzender der Geschäftsführung bei ADP Deutschland.
Die vollständige Studie „Workforce View in Europa“ steht unter http://bit.ly/2lIxi9U zum Download bereit.
Über die Studie:
Die Studie "Workforce View in Europa 2017" gibt Aufschluss über die Einstellung von Angestellten zur Zukunft der Arbeit. Die Untersuchung wurde im Auftrag der ADP im Juli 2016 vom unabhängigen Marktforschungsinstitut Opinion Matters durchgeführt. Der Teilnehmerkreis umfasst 9.920 volljährige Arbeitnehmer aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, Spanien, und der Schweiz.
Weitere Informationen über ADP
Artikel vom 10.04.2017
Schlagwörter: HCM, Human Resources
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