Big-Data-Initiativen von SAP sollen Nahrungsmittelkette sicherer machen
SAP unterstützt Crowdsourcing-Projekt und will zusammen mit Tru-ID, einem Mitglied des SAP-Startup-Focus-Programms, für eine sichere Lebensmittelkette sorgen
Um die Artenvielfalt des Planeten besser zu verstehen und die Sicherheit von Lebensmitteln zu optimieren, hat SAP SE verschiedene Big-Data-Initiativen gestartet. In Rahmen der Initiativen werden mit Hilfe der Plattform SAP HANA Daten gesammelt und ausgewertet, um Arten rund um den Globus zu identifizieren und zu analysieren sowie etwaige Betrugsfälle in der weltweiten Nahrungsmittelversorgung zu erkennen. Die Ankündigung erfolgte auf der Veranstaltung „SAP Big Data for Industries Influencer Event“, das am 10. Juli in London stattfand.
Big-Data-Projekt erfasst Artenvielfalt des Planeten
Im Rahmen des Projekts International Barcode of Life (iBOL) wird eine Datenbank mit den DNA-Barcodes, kurze Genabschnitte, aller Arten des Planeten aufgebaut. Die Datenbank umfasst zurzeit über 400.000 Arten. Um jedoch sämtliche Arten auf dem Planeten zu identifizieren, deren Umfang auf zehn bis 100 Millionen geschätzt wird, soll das Interesse und die Zahl der Mitwirkenden am Projekt International Barcode of Life gesteigert werden. Auch weil die Menge der aussterbenden Arten in erschreckendem Maße steigt und dringender Handlungsbedarf besteht.
SAP hat daher gemeinsam mit dem Projekt International Barcode of Life die Anwendung LifeScanner entwickelt. LifeScanner ist über iTunes verfügbar und kann von jedem per iPhone genutzt werden. Mit ihr können eine Gewebeprobe oder ein ganzer Organismus erfasst, zur Analyse versendet und Informationen über die Art, die über DNA-Barcodes identifiziert wurde, abgerufen werden. Die Anwendung nutzt die Lösungen von SAP SQL Anywhere, um Datensicherheit zu gewährleisten und auch an Orten ohne Netzwerkverbindung einsetzbar zu sein.
Das Hochschulprogramm SAP University Alliances (UA) Programm plant, die Analyse der Daten, die über die Anwendung LifeScanner erfasst werden, zu unterstützen. Die veröffentlichten DNA-Barcodedaten sollen Forschern und Studierenden zur Analyse bereitgestellt werden und über SAP HANA, die Software SAP Lumira und andere Analysewerkzeuge von Drittanbietern abrufbar sein. Dem globalen Netzwerk von SAP University Alliances gehören über 1.500 Hochschulen in mehr als 80 Ländern an.
„In der Tat eröffnet uns Big Data die Möglichkeit, das Leben auf unserem Planeten besser zu verstehen, ganz gleich, ob es um die Gattung Mensch, eine Tierart oder irgendeine andere Spezies geht“, so Irfan Khan, Senior Vice President und General Manager, Database & Technology, bei SAP. „Die heute verfügbare Datenmenge und die Anzahl der Datenquellen wachsen immer schneller. Wenn wir die daraus gewonnenen Informationen intelligent nutzen, können wir dabei helfen, zu verhindern, dass Arten aussterben, neue Entdeckungen in den Biowissenschaften fördern und das Leben auf unserem Planeten verbessern. Mit der Plattform SAP HANA sind Unternehmen besser in der Lage, diese enormen Datenmengen zu verarbeiten, um dadurch in Echtzeit neue Erkenntnisse zu gewinnen, Informationen zu analysieren und entsprechende Entscheidungen zu treffen.“
SAP hilft, Betrug in der Nahrungsmittelindustrie zu erkennen
Laut aktuellen Untersuchungen des Biodiversity Institute of Ontario sind vor allem Kräuter und Gewürze sowie Fische und Meeresfrüchte häufig verunreinigt und falsch gekennzeichnet. In der in Kürze verfügbaren Studie wurde die Produktechtheit gängiger Kräuter und Gewürze wie Thymian, Zimt, Nelken und Chilipulver untersucht. Die ersten Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt zeigen, dass ein Drittel der getesteten Produkte verfälscht wurden. Etwa, weil die Produkte verunreinigt waren oder Ersatzprodukte und Füllstoffen ohne Hinweis auf dem Produktetikett verwendet wurden.
Außerdem belegen weitere aktuelle Studien, die über einen längeren Zeitraum die Verfälschung von Meeresfrüchten in Kanada untersucht haben, dass trotz wiederholter Medienberichte
weiterhin häufig Ersatzprodukte auf dem Markt verwendet werden. Etwa sind über 20 Prozent der Produkte falsch gekennzeichnet. Dies steht im Widerspruch zu Untersuchungen in Großbritannien, die aussagen, dass durch das steigende Verbraucherbewusstsein und die strengere Durchsetzung gesetzlicher Vorschriften die Zahl der Betrugsfälle bei Meeresfrüchten beträchtlich zurückgegangen sei.
Lösungen von SAP und Tru-ID sollen Betrug in der Lebensmittelversorgung aufdecken
Die Rückverfolgbarkeit und Authentifizierung von Lebensmitteln ist schwierig und zeitaufwendig. Häufig ermöglichen Lösungen für die Logistikkette in der Lebensmittelbranche zwar, Prozesse strenger zu kontrollieren und Verpackungen zu verfolgen, jedoch nicht deren Inhalt zu erfassen. Nach ihrer Verarbeitung lassen sich viele Inhalte von Nahrungsmitteln nur noch schwer ermitteln. Um dieses Problem zu lösen und etwaigen Betrug in der Lebensmittelkette aufzudecken, arbeiten SAP und Tru-ID, ein neues Mitglied des SAP-Startup-Focus-Programms, gemeinsam an Lösungen, die mit Hilfe von SAP HANA mehr Transparenz in der Logistikkette ermöglichen.
Indem DNA-basierte Verifizierungstests und die Zertifizierung der Produktechtheit in die Lieferkettenlösungen von SAP integriert werden, können Unternehmen ermitteln, ob es zu Produktverfälschungen durch ihre Lieferanten kommt. Mithilfe der SAP HANA Cloud Platform können Organisationen von ihren Lieferanten verlangen, unabhängig geprüfte Tests vorzulegen, um einen besseren Einblick in die Lebensmittelechtheit in ihrer Logistikkette zu erhalten.
Kunden sollen diese Testergebnisse künftig auch in die SAP-Lösungen rund um die Logistikkette einbinden können. So können sie die Nahrungsmittelqualität bestimmter Lieferanten feststellen, Produktrückrufe bei Lebensmittelverunreinigungen oder -betrug veranlassen und das Risikopotenzial pro Lieferant und Produkt ermitteln.
Cafer Tosun, Senior Vice President von Strategic Research and Innovation bei SAP, wurde zudem in den Verwaltungsrat des Biodiversity Institute of Ontario berufen. Das Institut ist Gründungsmitglied des Konsortiums International Barcode of Life (iBOL.org), das in 26 Ländern tätig ist, und leitet dessen Sekretariat.
Weitere Informationen zu SAP.
Artikel vom 15.07.2014
Schlagwörter: Cloud Computing, Big Data
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