2020 E-Invoicing-Pflicht für größere Beträge in B2G: Wo steht Deutschland bei der Umsetzung?
Am 27. November 2020 tritt die nächste Stufe der EU-Richtlinie 2014/55/EU in Kraft. Zulieferer öffentlicher Behörden müssen alle Rechnungen elektronisch ausstellen, welche einen Betrag von 1.000 Euro überschreiten. Wie sind Deutschlands größte Unternehmen bei Ausgangs- und Eingangsrechnungen aufgestellt? Welche Formate nutzen sie und welche Erfahrungen haben sie bei der Umsetzung von E-Invoicing-Projekten gemacht? Mirjana Stanišić-Petrović vom Fraunhofer IAO gibt Einblicke in die Praxis bei 200 Unternehmen. Eine Tatsache überrascht die Expertin besonders.
Für Unternehmen stellen sich angesichts des näher rückenden Stichtags zahlreiche Fragen nach rechtlichen Anforderungen, erlaubten Austauschformaten und der generellen Herangehensweise. Eine Bestandsaufnahme aus dem Alltag deutscher Rechnungsabteilungen liefert die Studie „Papierloses Büro und E-Invoicing in Deutschlands Top-700-Unternehmen: Status Quo, Pain Points und Erfolgsfaktoren“, welche von Fraunhofer IAO und Comarch durchgeführt wurde. 200 der 700 größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen wurden zu ihrem Rechnungswesen befragt. Das eigene Rechnungsvolumen, Zahl der Transaktionspartner, Digitalisierungsgrad, Zufriedenheit mit elektronischen Lösungen und mehr werden im Detail von den Anwendern aus den Großunternehmen beschrieben.
Eine der Studienautorinnen ist Mirjana Stanišić-Petrović. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und stellvertretende Leiterin des IAO-Zentrums „Dokumenten- und Workflow-Management“ hat sie die Antworten der Unternehmen genau unter die Lupe genommen. Ihr Fazit lautet, dass noch nicht alle Unternehmen für eine E-Invoicing-Pflicht bereit sind: „Wir haben in Deutschland die Situation, dass bisher immer Papierrechnungen akzeptiert wurden. Der Gesetzgeber war also bislang kein Innovationstreiber für eine Digitalisierung des Rechnungswesens. Hinzu kommt immer noch die Problematik, dass Unternehmen mit sehr vielen Geschäftspartnern zusammenarbeiten und Rechnungen austauschen. Daher müssen Prozesse nicht nur innerhalb einer Organisation, sondern auch über Unternehmensgrenzen hinaus, geschaffen werden.“ Von den befragten Unternehmen hat eine knappe Mehrheit von 31% zwischen 1.000 und 5.000 Geschäftspartner, gleich dahinter folgen 30% mit mehr als 10.000 Geschäftspartnern.
Eine weitere Thematik, die Unternehmer umtreibt, ist das Investitionsrisiko. Werden Prozesse digitalisiert und eine neue Software eingeführt, so ist dies immer mit Aufwänden verbunden. Daher blicken Verantwortliche auch sehr genau auf die Zielerfüllung. Ein Drittel der befragten Unternehmen hat noch keine Software für E-Invoicing, zwei Drittel konnten sich dagegen bereits zu einem Softwareeinsatz äußern. Davon erklärten 59%, dass alle ihre Erwartungen erfüllt wurden. Die Anzahl der Unternehmen, die ihr erstes Produkt abgelöst haben, zeigt, dass es selbst bei bestehenden Lösungen zu entsprechenden Erneuerungen kommt. Und auch bei dem Drittel, das noch keine Software nutzt, sind erste Schritte zur Digitalisierung geplant. Fast alle von diesen rund 30%, nämlich 24%, wollen in den nächsten fünf Jahren zum ersten Mal eine Software für E-Invoicing einführen.
Das internationale Unternehmen Comarch startet 2020 eine Webinar-Reihe, die vor Inkrafttreten der Regelung alle wichtigen Fragen rund um das Thema Elektronischen Rechnungsaustausch von unabhängigen Experten erläutern lässt. Der erste Termin am 14. Januar 2020 stellt den derzeitigen Stand sowie positive und negative Erfahrungen von 200 der deutschen Top-700-Unternehmen in den Mittelpunkt. Mirjana Stanišic-Petrovic vom Fraunhofer IAO vermittelt hier einen exklusiven Einblick in die Ergebnisse der E-Invoicing-Studie von Comarch und Fraunhofer. Außerdem legt die Expertin ihre Schlussfolgerungen dar und gibt Anregungen für die erfolgreiche Umsetzung von E-Invoicing.
Agenda und Anmeldung: https://www.comarch.de/service-und-support/events-und-webinare/e-invoicing/webinar-fraunhofer-iao/
Über die Studie „Papierloses Büro und E-Invoicing in Deutschlands Top-700-Unternehmen“
Mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat Comarch eine Marktstudie unter Deutschlands 700 größten Unternehmen durchgeführt. Die Studie steht online zum Download bereit.
Über Comarch E-Invoicing
Comarch E-Invoicing ist eine Lösung zum schnellen und sicheren Austausch von elektronischen Belegen. Kunden wie TÜV Süd, REWE, Metro und viele weitere große Unternehmen setzen auf Comarch E-Invoicing zum Versand ihrer digitalen Rechnungen. Eine schnelle und sichere Übertragung qualitativ höherwertiger Daten ist die Grundlage für effizientere Entscheidungsfindung, verbesserte Kontrolle des Warenflusses (Nachverfolgbarkeit) und Kostensenkung. Comarch E-Invoicing bietet dafür schnelles und zuverlässiges Onboarding aller Partner & Lieferanten sowie Full-Service-Betreuung auch für internationale Projekte sowie einen weltweit rechtskonformen Rechnungsversand. Anwender profitieren von bis zu 60 Prozent Kostenersparnis für die Dokumentenbearbeitung im Vergleich zu papiergebundenen Rechnungsverfahren und der Verringerung der Fehleranfälligkeit von Rechnungen.
Weitere Informationen unter: https://www.comarch.de/e-invoicing
Weitere Informationen zu comarch
Artikel vom 13.01.2020
Schlagwörter: Rechnungswesen, ERP
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